Diese Jahr sollte es eine Norwegenrundreise mit unserem Auto werden. Wir starten sehr früh am Morgen und außer ein paar kleinen Stopps an der Autobahn, fahren wir durch bis nach Hanstholm in Dänemark, wo wir im Hotel Hanstholm übernachteten. Von Hanstholm starteten wir am nächsten Tag mit der Fähre nach Egersund in Norwegen. Die Überfahrt dauerte 8 Stunden.
Wir reihten uns also in die langen Schlange an der Fähre ein. Es regnete sehr. Wir hatten keine Kabine gebucht. Die Suche nach einem Sitzplatz gestaltete sich als sehr schwer. Wir schauten uns das Schiff an. Durch den Seegang und den Parfümgeruch des Duty Free Shop wurde mir übel. Also gingen wir, trotz schlechten Wetters, an Deck und suchten uns Sitzgelegenheiten. Frische Luft und den Horizont im Blick, ging es mir bald wieder besser.
Das Wetter besserte sich und als wir in Egersund einlaufen ist strahlender Sonnenschein.
Heutiges Ziel ist Stavanger. Bis dorthin sind es knapp 80 km. Wir bringen die Koffer zum Hotel und schauen uns noch etwas im Städtchen um. In einem kleinen Hafenlokal gehen wir essen.
Heute wollen wir zum Preikestolen wandern. Nach Infos aus Büchern und Visitor Center dauert diese Wanderung 4 Stunden und hat einen Höhenunterschied von 600m. Damals wussten wir noch nicht wie hoch das ist.
Wir setzen also mit der Fähre über und fahren bis zum Parkplatz. Dann geht es gleich steil bergauf über Stufen. Oben angekommen dachten wir, wir hätten das Schlimmste geschafft. Das war ein Irrtum.
Es geht sehr eben weiter. Dann kommt ein Abschnitt auf Holzbohlen. Dort ist eine Karte angebracht und diese zeigt den Weg, welcher nun fast senkrecht weiter geht. Eigentlich wollten wir wandern und nicht bergsteigen. Einen Weg gibt es auch nicht mehr. Man muss sich diesen selbt suchen und über riesige Felsbrocken kletten. Mit unseren Wanderschuhen sind wir zwar gut gerüstet, aber dieses sind etwas zu steif zum klettern und über Steine balacieren.
Irgendwann kommen wir oben an. Danach geht es einen Abhang hinunter. Wieder muss man sich den besten Weg suchen. Ich klettere vorneweg. Karsten hinterher und bleibt mit seiner Hose an einer Baumwurzel hängen und stürzt den Abhang hinunter. Oje. Er ist an der Stirn verletzt. Sein australischer Cowboyhut hat zum Glück das meiste abgehalten. Trotzdem blutet er. Ein amerikanischen Pärchen kommt vorbei, schaut sich das an, schüttet ihm sein Wasser über den Kopf und meint, es sei ok und läuft weiter.
Plötzlich fragt Karsten nach seiner Brille. Diese ist natürlich kaputt. Zum Glück ist es nur die Sonnenbrille. Nun hoffen wir das wir die normale Brille im Rucksack und nicht im Auto haben. Diese hätte ich dann holen müssen und meine Kondition ist nicht wirklich gut bei so einer Strecke.
Puhhh, die Brille ist im Rucksack. Wir laufen ein Stück weiter und rasten an einem kleinen Bergsee. Hier waschen wir das Blut aus dem Hemd. Karsten zieht nur die Weste an. Da wir nicht genau wissen wie weit es wirklich noch ist und in Anbetracht, dass wir heute noch bis Bergen müssen (210km mit Tunneln und Fähren) brechen wir die Wanderung ab. Wahrscheinlich wäre gleich um die Ecke der Preikestolen gewesen, vielleicht ja ein anderes Mal.
Das abwärtsklettern über die riesigen Steine ist auch eine Herausforderung. Am Rande liegen öfters blutige Taschentücher. Irgendwann kommen wir wieder am Auto an. Diese Wanderung mit 4 Stunden zu planen ist eigentlich unmöglich, wenn man nicht gerade eine Sportbestie ist.
Wir fahren weiter Richtung Bergen. Unterwegs müssen wir an einer Mautstelle warten. Von hier geht es durch einen Tunnel unter dem Meer entlang. Später geht es noch einmal auf eine Fähre. Es ist mitten in der Nacht als wir in Bergen ankommen. Gut das noch jemand an der Rezeption ist.
Für heute haben wir wirklich genug. Gute Nacht
Wir stehen etwas später auf, frühstücken und machen uns auf den Weg um uns Bergen anzuschauen. Als erstes muss eine neue Sonnenbrille her. Wir gehen zum Optiker und dort lässt sich Karsten für seine Brille einen Sonnenbrillenaufsatz machen. Super das es sowas gibt.
Danach schauen wir auf dem Fischmarkt vorbei. Wir schauen uns das Angebot an und werden von einem Deutschen angesprochen der dort arbeitet. Er war auch aus Stuttgart. Nach kurzem Smalltalk gehen wir weiter, natürlich mit einem großen Stück geräucherten, norwegischem Lachs im Gepäck.
Nun noch die schönen bunten Häuser und dann müssen wir auch schon wieder weiter.
Weiter geht es zum Sognefjord. Dort haben wir für eine Woche ein Ferienhaus gemietet. Durch unzählige Kilometerlange Tunnel, darunter auch der längste Tunnel der Welt, der 24km lange Laerdalstunnel.
In Dale machen wir einen Zwischenstopp. Dort kommen die echten Norwegerpullover her. Ich kaufe einen in rot. Für Karsten ist nicht der richtige dabei.
Irgendwo müssen wir auf die Fähre warten und kommen bei Sognal an den Ferienhäusern an.
Strecke ca. 220 km
Die folgenden Bilder sind an unterschiedlichen Tagen aufgenommen, welche wir dort in der Gegend unterwegs waren.
...und noch ein paar Bilder
Heute wollen wir einen Wandertag einlegen. Kartenmaterial haben wir uns im Visitorcenter besorgt. Wir fahren zu einem Parkplatz im Wald, weitab von jeglicher Zivilisation. Wir wollen heute ein Garmin GPS Gerät testen. Mit diesem Ding sollten wir auf alle Fälle wieder unseren Parkplatz finden. Na denn mal los. Anfangs gibt es noch einen Weg, danach nur noch einen Trampelpfad und danach kann man den Weg nur noch erahnen. Mit kleinen Stöcken ist der Weg markiert, nur diese sind fast alle zugewachsen.
Nach dem wir gestern gewandert sind, geht es heute per Auto zu einem Gletscher. Vorher wollen wir uns das Gletschermuseum in Fjaerlandsfjords anschauen. Wir fahren die kurvige Strecke von Balestrand aus. Unterwegs picknicken wir in einem Waldstück.
Zum Gletscher führt ein kleiner Wanderweg. Schnee und Eis im August, das hat doch auch was.
Heute wollen wir einen Ausflug mit der Flamsbahn unternehmen. Wir fahren bis nach Flam und parken unser Auto.
Auf einer 20km langen Bahnfahrt durch atemberaubende Natur geht es immer bergauf. Die Flamsbahn ist eine der steilsten Eisenbahnstrecken der Welt auf Normalspur. Fast 80% der Strecke liegen in einer 55%igen Steigung. Am Gebirgsbahnhof Myrdal, 865 m Höhe, trifft die Flamsbahn auf die Bergenbahn, die zwischen Oslo und Bergen verläuft.
Der Zug verlässt den tiefblauen Aurlandsfjord. Nach drei Kilometern sieht man die kleine teerbraune Kirche von Flam. Es geht immer bergauf, durch Tunnel mit tollen Aussichten. Unterwegs hält der Zug an einem Wasserfall an. Beim Stopp auf der Rückfahrt steht plötzlich eine Frau auf einem Felsen und singt. Wirklich atemberaubend schön das Ganze. Wir fahren bis nach Myrdal und halten uns dort ca. 1 Stunde auf, bevor es wieder ins Tal geht.
Dieser Ausflug war wunderschön und auf alle Fälle sein Geld wert.
Nun ist die Woche im Ferienhaus schon vorbei. Wir fahren weiter und wollen nördlich von Lillehammer nach Dombas. Dies liegt im/am Rondane Nationalpark. Dort haben wir 2 Übernachtungen geplant.
Los geht die Tour, dieses mal nicht durch den Tunnel sondern über den Berg. Hier hat man tolle Ausblicke. Hier liegt zum Teil noch Schnee und es ist sehr kalt. Wellenartige Straßen gibt es hier. Diese führen immer geradeaus.
Da die Strecke sehr weit ist schieben wir noch eine Übernachtung in Lom ein. Morgens schauen wir uns die Ortskirche an, wieder eine Stabkirche. Als wir fahren wollen, kommt ein Hochzeitspaar und wir können noch eine echte norwegische Hochzeitsgesellschaft beobachten, bevor wir nach Dombas weiter fahren.
Weiter geht es Richtung Dombas, wo wir eine Übernachtung haben.
Am nächsten Tag schauen wir uns ein Naturschutzgebiet an und wandern auf Holzbohlen
Nachdem wir einen Vormittag in der Natur verbracht haben, fahren wir weiter nach Lillehammer. Dort schauen wir uns die Olympiaschanze an.
Nach einer Nacht in Lillehammer fahren wir weiter zur Hauptstadt von Norwegen, Oslo.
Dort schauen haben wir 2 Übernachtungen. Wir schauen uns die Stadt an und abends essen wir am Hafen.
Nach 2 Tagen Oslo fahren wir weiter Richtung Egersund, wo wir bald wieder auf die Fähre fahren.
Unterwegs schauen wir uns noch die Stabkirche in Heddal an. Diese Kirche ist mit rund 20 m und 26m HÖhe die größte ihrer Art in Norwegen
Nachmittags sind wir in Egersund. Wir schauen uns das Städtchen an und danach geht es auf die Fähre. Die Überfahrt verläuft ruhig. Nach Ankunft in Hanstholm schlafen wir noch eine Nacht im Hotel.
Heute steht ein langer Fahrtag an. 1.142 Kilometer liegen vor uns. Spät abends kommen wir zu Hause an.
Es war wirklich eine schöne Rundreise, manchmal anstrengend aber doch entspannend. Die wunderschöne Landschaft von Norwegen hat uns besonders gefallen.