Nach unserem Floridaurlaub im Juni, planten wir noch eine Kurzreise im Herbst. Erst sollte es eine Reise auf eine der Nordseeinseln werden, dann Südtirol. Da wir aber dem Wetter zu dieser Jahreszeit nicht vertrauten, entschieden wir uns dann für die griechische Insel Rhodos. Ich war vor 15 Jahren schon einmal dort, aber nur zum Badeurlaub, ohne viel von der Insel gesehen zu haben. Das wollten wir nun ändern.
Also begannen wir im Internet nach Angeboten zu suchen. Wir buchen meistens unsere Reisen separat, so auch dieses mal. Da man bei Booking.com nur einen Zimmerpreis und nicht pro Person zahlt, nutzen wir dieses Portal sehr gerne. Den Flug buchten wir über Schauinsland und den Mietwagen bei AVIS.
Da der Flug schon um 6.05 Uhr vom Stuttgarter Flughafen ging, nutzten wir den Vorabend-Checkin und gaben unsere Koffer schon mal ab. Dies kostete 5,-€ pro Person. Da wir unsere Nachbarn nicht bitten wollten uns mitten in der Nacht zum Flughafen zu bringen, bestellten wir dieses mal einen Flughafenshuttle, Kostenpunkt 44,-€. Egal, wir sparten so eine Stunde Zeit.
Um 3 Uhr klingelte unser Wecker und pünktlich um 4 Uhr stand der Shuttle vor der Tür. Um 4.45 Uhr waren wir am Flughafen in Stuttgart. Es war Sonntag Morgen und dort war mächtig was los. So voll hätten wir uns das nicht vorgestellt. Gut das wir am Vorabend schon eingecheckt hatten, so mussten wir nur noch durch die Sicherheitsschleuse. Auch hier hatten sich schon lange Schlangen gebildet. Irgendwann sind wir durch und gingen gleich zum Gate.
Überpünktlich startet das Flugzeug. Es ist ein sehr ruhiger Flug. Zwischendurch gibt es ein Sandwich und Getränke. Etwas früher als geplant landen wir auf Rhodos. Am Kofferband dauert es ewig bis unsere Koffer kommen. Danach gehen wir zu AVIS. Wir haben Golfklasse gebucht, aber aus Mangel ein größeres Fahrzeug bekommen, einen Skoda Oktavia. Auf dem Parkplatz geht es sehr eng zu. Man kam kaum aus der Parklücke. Mit Karte auf den Beinen geht es dann Richtung Afandou, wo wir 1 Woche im 5 Sterne - Hotel Afandou Bay & Suite gebucht hatten.
Nach einer halben Stunde Fahrt erreichen wir das Hotel. Da es erst 11 Uhr ist und wir erst um 13 Uhr in die Zimmer können, gehen wir erst einmal zum Strand. Der Afandou Beach ist ein 5 Kilometer langer Kiesstrand. Direkt am Hotel gibt es Liegen zu mieten. Wir setzen uns eine Weile auf eine Bank und beobachten das Treiben am Strand. Danach gehen wir zur Pool und bestellen Toast mit Pommes.
Um 13 Uhr können wir ins Zimmer. Die Koffer werden gebracht. Das Zimmer ist riesig. Ein Zimmer mit einer großen, weißen Ledercouch, einem großen Glastisch mit Stühlen und einem Balkon. Ein separates Schlafzimmer mit Balkon. In beiden Zimmern gibt es einen Flat TV. Im Badezimmer gibt es eine Dusche in der Badewanne und einen Waschtisch mit Designwaschbecken. Das Zimmer ist mit Klimaanlage ausgestattet. Leider nur mit seitlichem Meerblick. Aber egal, wir haben ja nicht vor den ganzen Tag im Zimmer zu verbringen.
Wir richten uns ein. Ich bin total ko und lege mich kurz hin, schlafe dann aber ein. Karsten ruht sich auf dem Balkon aus. Abends gehen wir zum Essen. Von einem 5* Hotel hätten wir etwas mehr erwartet. Irgendwie ist alles etwas chaotisch.
Es gibt Menü und Büffet zusammen. Als erstes gibt eine Suppe, dann kann man noch vom Büffet nehmen, danach kann mal zwischen 2 Hauptgerichten auswählen, welche man nach der Vorspeise gebracht bekommt. Dessert gibt es dann wieder vom Büffet. Da wir nur Halbpension haben, müssen wir die Getränke bezahlen.
Gut gesättigt gehen wir danach ins Zimmer. Das Bett ist nur ein französisches Bett und etwas schmal und die Matratzen sehr hart. Auch in den anderen Zimmern gab es auf Nachfrage keine größeren Betten, also müssen wir uns arangieren.
Wir haben wie schon vorhergesehen, sehr schlecht geschlafen, waren dauernd wach.
Also auf zum ersten Frühstück, welches es von 7-10 Uhr gibt. Wir gehen um 9.15 Uhr und es ist schon sehr voll. Wir finden keinen gedeckten Tisch mehr, bekommen aber sehr schnell Geschirr gebracht. Auch das Frühstück entsprach auf keinen Fall einem 5* Hotel, war aber ausreichend.
Gut gestärkt brechen wir auf, wollen heute ins Landesinnere, ins Schmetterlingstal. Wir fahren Richtung Afandou los und dann hinauf in die Berge. Unterwegs machen wir 2 Fotostopps. Danach fahren wir weiter.
Da wir nicht wieder den ganzen Weg durch das Tal zurücklaufen wollen, gehen wir auf der Straße. Dies ist dann länger als gedacht durch die vielen Serpentinen. Irgendwann haben wir es dann doch noch geschafft.
Wir fahren weiter, wollen zur Nordküste der Insel. Dort angekommen, machen wir einen kurzen Abstecher zum Strand und beobachten das Treiben am Beach bei Kaffee und Kuchen in einer Strandbar.
Zurück entscheiden wir uns über eine abgelegene Bergstraße mit tollen Aussichten. Es wird schon dunkel als wir in Afandou ankommen und gehen gleich zum Abendessen. Heute läuft das alles schon viel geordneter ab und bei einem Glas Wein/Bier lassen wir den Abend ausklingen.
Nach dem Frühstück fahren wir los Richtung Lindos. Dort machen wir einen kurzen Fotostopp um die Akropolis zu fotografieren. Weiter geht es immer an der Küste entlang. Wir wollen als erstes zur Südspitze. Irgendwann fahren wir von der Straße ab um an einen Strand zu kommen, an den Limos Beach. Es ist sehr abgelegen und wir müssen durch ein ausgetrocknetes Flussbett fahren. Der Strand ist sehr schön und naturbelassen. Man kann auf den Klippen laufen. Es sind nur wenige Menschen da. Wir bleiben eine Weile und danach fahren wir weiter.
Nach einer kurzen Irrfahrt an einen weiteren Strand fahren wir wieder bergauf und kommen an einer kleinen Kapelle vorbei, St. George Kalamos. Dort ist eine wunderschöne Aussicht auf das Meer. Um die Kapelle sind runde Kreise gemalt. Irgendwie sieht es wie eine Kultstätte aus. Das Bild welches ich von Karsten mache, tut ein Weiteres.
Anschließend fahren wir in den Ort um etwas zu essen. Wir gehen in die Taverne „ Old Monoliths“ welches im Reiseführer mit gutem Essen wirbt. Wir waren anfangs ganz allein und das Essen war wirklich gut.
Danach machen wir uns auf zum Südpunkt der Insel. Prassosini ist eine Halbinsel. Bevor man auf die Insel kommt gibt es einen sehr langen Sandstrand, welcher von beiden Seiten von Meer begrenzt wird. Hier ist richtig was los, kein Wunder es ist ein sehr schöner Strand. Um dorthin zu kommen muss man durch Einöde fahren. Danach fahren wir an der Küstenstraße zurück zum Hotel. Dann noch Abendessen und schon wieder ein Tag vorüber.
Nach dem Frühstück fahren wir heute als erstes zum Anntonny Quinn Bucht. Diese liegt Richtung Rhodos, ganz in der Nähe des Afandou Beach. Wir stellen unser Auto auf einen kleinen Parkplatz über der Bucht und laufen auf die andere Seite. Dort ist es wirklich sehr schön. Während der kurzen Zeit unseres Aufenthaltes dort, legten mehrere Segelschiffe zum Badestopp an.
Wir laufen wieder zum Auto zurück und fahren weiter zu den 7 Quellen Richtung Kolymbia. Auch dort sind wieder viele Leute unterwegs. Hier befindet sich ein 187m langer Tunnel, durch welchen man gehen kann. Es fließt Wasser hindurch. Wir machen das nicht sondern laufen den Weg so und genießen die schöne Landschaft. Den Ende des Tunnels finden wir dann aber nicht, also kehren wir um.
Wir fahren noch zu einer Kirche in der Nähe welche wir uns anschauen. Da uns ein leichtes Hungergefühl plagt, machen wir uns auf nach Kolymbia um am Hafen in einer kleinen Taverne etwas zu essen. Auch diese war eine Empfehlung aus dem Marco Polo Reiseführer.
Frisch gestärkt wollen wir nun noch zur Gipfelkapelle wandern. Mit dem Auto geht es zu einem Parkplatz bis etwa zur Hälfte der Strecke und danach gehen 298 Stufen hinauf zur Kapelle Panagia Tsambika. Das weiße Klosterkirchlein ist auch heute noch ein Wallfahrtsort. Besonders junge Frauen, die eine glückliche Ehe und Kinder erhoffen. Besondere Aussicht haben diese wenn sie die Strecke von ganz unten zu Fuß zurück legen und auf den Rücken einen schweren Stein tragen. Der Aufstieg dauert vom Parkplatz immerhin noch ca. 20 Minuten. Die wundertätige Ikone der Gottesmutter von Tsambika steht allerdings aus Sicherheitsgründen nicht mehr in der unbewachten Gipfelkapelle, sondern im modernen Kloster am Fuße des Berges.
Wir schauen uns nach dem anstrengenden Aufstieg um. Die Aussicht ist wirklich gigantisch und man sollte sie sich auf keinen Fall entgehen lassen.
Anschließend fahren wir noch kurz zu dem Strand, welchen wir von der Kapelle aus gesehen haben und machen kurz ein Päusle. Danach geht es zurück zum Hotel.
Heute wollen wir mal einen ganzen Tag am Pool verbringen, einfach mal die Seele baumeln lassen. Am Pool sind noch viele Liegen frei und es ist auch einigermaßen ruhig um zu lesen oder einfach nur auszuruhen. Abends noch zum Essen.
Nach dem Frühstück fahren wir los Richtung Rhodos Stadt. Per Smart-Phone Navigation finden wir uns schnell zurecht. Einen Parkplatz finden wir auch, obwohl es sehr voll überall ist. Zwei Stunden schauen wir uns die Innenstadt an. Dann ist die Parkuhr abgelaufen und wir fahren weiter wieder Richtung Afandou.
Da wir uns noch die Akropolis von Lindos anschauen wollen, brechen wir nach dem Frühstück auf. Auch dort wieder totaler Touristenrummel. Wir finden einen Parkplatz in etwas Entfernung und tauchen ein ins Getümmel. Lindos ist wirklich ein schönes Städtchen,wenn nur nicht so viele Leute da wären. Wir klettern die Stufen zur Akropolis empor. Man hätte auch Eseleien können. Oben angekommen wollte die 12 € Eintritt, so viel wollten wir dann doch nicht investieren und so geht es zurück nach Lindos. Dort schlendern wir durch Geschäfte und als Abschluss kehren wir in ein kleine Taverne ein und essen ein Eis. Weiter gehen wir an den Strand und dann zurück zum Parkplatz. Ich laufe noch etwas durch die Gegend und fange ein paar schöne Fotomotive ein.
Danach fahren wir Richtung Largos. Dort verfahren wir uns und kommen irgendwann an einem Kloster an. In der Gegend gab es 2008 einen großen Waldbrand. Auch jetzt stehen dort noch die abgebrannten Baumstumpen, die Natur erholt sich erst langsam. Zurück nach Lardos und dann weiter über Lärms zum Kloster Moni Theri, welches auch heute noch in Betrieb ist. Dort ist gerade eine griechische Hochzeit. Wir laufen eine Runde und schauen uns um und dann fahren wir zurück nach Lärms. Dort kehren wir auch in einer Taverne ein, die Taverne Ingo mit hervorragender rhombischer Küche. Der Wirt Panayotis und seine Frau Stamatia haben 20 Jahre in Stuttgart gelebt. Wir suchen uns ein Plätzchen mit schöner Aussicht und genießen das Essen. Der Wirt kommt mehrere Mal zu uns und unterhält sich mit uns. Er gibt zum Abschluss noch den Tipp für die Weiterfahrt. Die Strecke war dann auch wirklich sehr schön.
Irgendwann kommen wir am Hotel an und genießen unser letztes Abendessen im Hotel. Jetzt noch die Koffer packen und schon ist die Urlaubswoche wieder vorbei.
Wir stehen um 6 Uhr auf, um 7 Uhr sind wir an der Rezeption wo wir unsere Getränkekosten von 69 € begleichen. Danach gehen zum Frühstück. Heute sind wir die Ersten. Danach fahren wir zum Flughafen und finden tatsächlich noch einen Parkplatz für unser Auto. Dann müssen wir Schlangestehen, bevor die Schalter öffnen. Karsten bringt die Autoschlüssel zu AVIS, da ja niemand am Parkplatz war. Schnell sind die Koffer aufgegeben, durch die Sicherheitsschleußen gegangen und dann ist warten angesagt. 15 Minuten früher startet das Flugzeug Richtung Stuttgart. Auch dieses mal gibt es ein Sandwich mit Getränken und früher als gedacht landen wir in Stuttgart. Koffer sind auch da und dann geht es per S-Bahn Richtung Kornwestheim, von wo uns unser Nachbar Uwe mit dem Auto abholt. Abschluss einer sehr schönen Urlaubswoche
Fazit:
Es war mal wieder ein schöner Kurzurlaub. Rhodos ist auf alle Fälle eine Reise wert. Auch das Klima im Oktober war sehr angenehm. Es hat nicht geregnet und Temperaturen von 25-33°C. Zum Wandern ideal und die Natur wirklich sehr schön. Das Hotel war soweit in Ordnung, nicht so groß, aber für uns keine 5 Sterne, sondern ein gutes 4 Sterne Haus. Die Appartments sehr groß, aber die kleinen Betten schmälerten die Freude. Halbpension reicht vollkommen aus. Auch hier keine 5 Sterne. Die Lage am Kiesstrand ist ideal für Ruhesuchende, Sandstrände sind in ein paar Kilometern auch zu erreichen.
Ich hoffe mein Reisebericht hat euch gefallen. Wenn ihr noch Fragen zu Rhodos habt, könnt ihr mich gerne anschreiben.